MODALITÄT
Dieses Forschungsprojekt umfasst theoretische, deskriptive und experimentelle Studien zu Einheiten, die modale Werte in den Diskurs einführen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Spanischen, jedoch wurden auch kontrastive Untersuchungen im Französischen, Englischen und Deutschen durchgeführt.
Aus theoretischer und deskriptiver Sicht werden Modalitätsmarker als kommunikative Werkzeuge betrachtet, die es Sprechern ermöglichen, sich von dem, was gesagt wird, zu distanzieren oder sich damit zu identifizieren, sowie die Art und Weise, wie etwas ausgedrückt wird. Diese Marker spielen eine zentrale Rolle im Management zwischenmenschlicher Beziehungen, indem sie häufig die Interaktionen zwischen Gesprächspartnern regulieren und zur interaktionalen Konstruktion von Diskurs beitragen.
Modalitätsmarker helfen auch, diskursive Repräsentationen zu erstellen, indem sie die Haltung des Sprechers gegenüber der Äußerung oder den Grad der Verpflichtung zum propositionalen Inhalt widerspiegeln. Unsere Forschung konzentriert sich besonders auf die Beziehung zwischen epistemischer Modalität und Evidentialität (González Ruiz, Izquierdo Alegría & Loureda, 2016).
Aus experimenteller Sicht wurden verschiedene Arten von Modalitätsmarkern analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass modale Adverbien kognitiv nicht wie Diskurspartikel funktionieren, da ihre Verarbeitung nicht durch die Prinzipien der Diskursmarkierung vorhergesagt werden kann (Loureda, Cruz, Recio & Rudka, 2021). Experimentelle Befunde deuten darauf hin, dass modale Adverbien zwar in erster Linie eine konzeptuelle Bedeutung haben (im Gegensatz zu prozeduralen Diskurspartikeln), sich jedoch sekundäre kommunikative Anweisungen um diese konzeptuelle Bedeutung herum entwickelt haben.
Ergebnisse
González Ruiz, R., Izquierdo Alegría., D & Loureda, Ó. (eds.) (2016). La evidencialidad en español: teoría y descripción. Madrid/Frankfurt: Iberoamericana/Vervuert.
González Ruiz, R., Izquierdo Alegría, D., Loureda, Ó. (2016). „Un acercamiento a los fundamentos de la evidencialidad y a su recepción y tratamiento en la lingüística hispánica„. In
González Ruiz, R., Izquierdo Alegría., D & Loureda, Ó. (eds.), La evidencialidad en español: teoría y descripción. Madrid/Frankfurt: Iberoamericana/Vervuert.
Derzeitige Forschende
- Prof. Dr. Óscar Loureda Lamas
- Prof. Dr. Ramón González Ruiz
Geförderte Projekte
Discourse, cognition and linguistic markers: empirical studies on word processing using the eye-tracking method. Kooperation mit der Pontificia Universidad Católica de Valparaíso. Gefördert von der Chilean funding institution CONICYT (Comisión Nacional de Investigación Científica y Tecnológica, PII 20150058; 2016-2019).